Stahl - Sicher, sparsam und nachhaltig

24.10.2018 | Salzgitter Flachstahl GmbH


Neue Stahlgüten und innovative Stahlprodukte machen Autos nicht nur sicherer, sondern auch leichter und dadurch sparsamer im Verbrauch. Die Salzgitter AG und ihre Tochterunternehmen entwickeln und liefern hierfür die passenden Produkte – für eine positive Zukunft des Automobilbaus.
Stahl hat sich aufgrund seiner einzigartigen Materialeigenschaften als Werkstoff im Automobilbau bewährt. Seine Festigkeit, Umformbarkeit, Fügbarkeit und Lackierbarkeit zeichnen Stahl ebenso aus wie seine optimale Recyclingfähigkeit. Ohne Stahl wäre bezahlbarer automobiler Leichtbau in der Großserie gar nicht denkbar. Folglich gehören die Automobilindustrie und deren Zulieferer zu den wichtigsten Kunden der Salzgitter AG.
Die Herausforderungen sind dabei vielfältig: Gewichtsersparnisse, Designvielfalt und Kostenreduzierung stehen im Vordergrund – und natürlich die Sicherheit. Heutige Autos sind weitaus sicherer konstruiert und gebaut als noch vor 25 Jahren, was auch daran liegt, dass zunehmend hochfeste Stahlsorten verwendet werden.
Je nach Anforderung unterscheiden sich Stahlprodukte in der chemischen Zusammensetzung, der Erzeugungsroute wie zum Beispiel Warm- oder kombiniertes Warm- und Kaltwalzen, den mechanisch-technologischen Eigenschaften, der Oberflächenbeschichtung und der Oberflächenfeinstruktur.

Um den speziellen Anforderungen des Leichtbaus zu genügen, wurden in den vergangenen Jahrzehnten höherfeste Stahlsorten entwickelt, die eine Reduzierung der Blechdicke bei gleicher Bauteilfestigkeit erlauben. Zu diesen höherfesten Stahlsorten zählen beispielsweise die Bake-hardening-Stähle, die bei der Umformung relativ weich sind und eine Streckgrenzenerhöhung beim Einbrennlackieren erhalten. Sie verbessern dadurch die Beulfestigkeit und eignen sich insbesondere für Außenhautteile.

Neben diesen weitverbreiteten höherfesten Stählen wurden sogenannte hoch- und höchstfeste Stahl­sorten entwickelt. Dazu gehören vor allem die Mehrphasenstähle wie Dualphasen- oder TRIP-Stähle. Gemeinsames Merkmal aller Mehrphasenstähle ist das für die hohen Festigkeiten außerordentliche Energieaufnahmevermögen. Noch höhere Festigkeiten bieten „ultrahochfeste“ Mangan-Bor-Stähle, die zunehmend für tragende und sicherheitsrelevante Strukturteile verwendet werden, bei denen höchster Widerstand gegen Deformation erforderlich ist.
 
Ein Beispiel für Verbesserung der Produktionsprozesse durch optimierte Stähle sind die Mehrphasenstähle mit der Bezeichnung xpand®. Damit lassen sich u.a. Bauteilfunktionen mit weniger Einzelteilen realisieren. Das garantiert beim Kunden die sichere Einstellung der Fertigungsprozesse – auch bei kritischen Umformungen. Dies ist wichtig, da neue Leichtbaulösungen im Automobilbau die Herstellung immer komplexerer Bauteilgeometrien erfordern.

Doch Stahl ist nicht nur ein sicherer, sondern auch nachhaltiger Werkstoff beim Automobilbau. Im Vergleich zu Aluminium, Magnesium und faserverstärkten Kunststoffen fällt seine Ökobilanz deutlich besser aus. Zusätzlich bietet Stahl die Möglichkeit zum „Multi-Recycling“ – er kann ohne Qualitätseinbußen beliebig oft wiederverwendet werden. Ein perfekter Kreislauf, der sich durch Maßnahmen wie dem geschlossenen Stoffkreislauf mit BMW optimieren lässt: Seit November 2017 beliefert Salzgitter Flachstahl das BMW Group Presswerk Leipzig mit Stahlbändern (Coils). Auf dem Rückweg nehmen die Spezial-Lkw den gesamten anfallenden Presswerkschrott nach Salzgitter mit und sind so immer voll ausgelastet. Ein Beispiel, das sicher Schule macht.