Salzgitter Flachstahl modernisiert Stranggießanlage 1

08.01.2020 | Salzgitter Flachstahl GmbH


Die Neuerungen sollen das Qualitätsniveau sichern und die Produktionsflexibilität steigern

Nach 36 Jahren Betriebszeit ist es jetzt so weit: Die Salzgitter Flachstahl wird ihre Stranggießanlage 1 (SGA 1) umfassend modernisieren. Der Auftrag dafür wurde jetzt an die SMS group vergeben.
„In dieser langen Betriebszeit haben wir die SGA 1 mehrfach überholt und auf Stand gehalten“, erklärt Dr. Peter Müller, Leiter Stranggießanlagen und Adjustagen. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, einzelne Anlagenteile komplett zu modernisieren oder zu ersetzen.“

Ziel der umfangreichen mechanischen und elektrischen Instandsetzung ist es hauptsächlich, das Qualitätsniveau zu sichern sowie die Belegungsflexibilität und die Betriebssicherheit zu steigern. „Damit wird die Stranggießanlage 1 eine noch größere Rolle spielen, wenn es darum geht, Stahlgüten mit höchsten Oberflächenansprüchen und sogenannte Indexgüten zu produzieren“, erklärt
Dr. Müller das Investitionsziel, das sich in die Strategie der Salzgitter Flachstahl einordnet, die Premium­segmente weiter zu stärken.

Wichtig ist die Modernisierung auch für die Schwestergesellschaft Ilsenburger Grobblech, für die ein Teil der Brammen bestimmt ist. Diese können nach der Modernisierung in einer Breite von 900 bis 2.600 mm erzeugt werden, was wiederum den SZAG-internen Kunden im Kalt- und Warmwalzwerk sowie der Ilsenburger Grobblech zugutekommt.
Die Modernisierung findet während eines geplanten Anlagenstillstands im 4. Quartal 2020 statt. „Wir können den Stillstand so kurz halten, weil einige vorbereitende Arbeiten bereits vorher erfolgt sind“, berichtet Dr. Müller, der die unternehmens- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit lobt: „Die gemeinsame Vorbereitung mit dem Auftragnehmer, unserer Projektleitung im Stahlwerk und den Fachleuten von Einkauf, Arbeitssicherheit und Technischen Diensten hat bisher sehr gut funktioniert. Da zahlt sich die langjährige Kooperation aus.“

Die wichtigsten Neuerungen sind:
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verlängerung der Kokille von 700 auf 900 mm sowie der Breitenanpassung auf einen Gießbreitenbereich von 900 bis 2.600 mm, um Folgendes zu erreichen:

  • eine größere Strangschalendicke beim Austritt aus der Kokille
  • mehr Zeit für das Ausheilen von Klebern
  • eine höhere Sicherheit gegen ­Durchbrüche
  • die Möglichkeit des Gießens von Index-Güten (C-Stähle)
  • eine Verbesserung der Produkt­qualität, insbesondere bei ­risskritischen Güten
  • eine Steigerung der Belegungs­flexibilität

Die Erneuerung des Oszillators ist erforderlich geworden, weil nach 36-jähriger Einsatzzeit das Ende der technischen Lebensdauer erreicht ist. Das neue, hydraulisch angetriebene Oszillationssystem ist wegen seiner höheren Genauigkeit bezüglich Regelung und Maßhaltigkeit für die Erzeugung von risskritischen Güten geeignet.